Von Claudia Fürbach
Der „Rock-Doc“ öffnete seine Open-Air-Ordination, und gut 2.500 Anhänger folgten seinem Ruf. In der trotz des schlechten Wetters bis auf den letzten Platz gefüllten Vulkanlandarena in der Steiermark heizte Marco Angelini mit seiner Band „Black Balloon“ den seit Stunden im strömenden Regen ausharrenden Fans kräftig ein.
Nicht nur aus allen Teilen Österreichs, sondern auch aus Deutschland und der Schweiz waren sie angereist, um ihre Idole live zu erleben Trotz des wolkenbruchartigen Platzregens, der einen echten Härtetest für Fans und Musiker darstellte (es regnet teilweise bis auf die Bühne), war die Stimmung am Siedepunkt. Und die Band ließ es richtig krachen – von Austropop über Balladen bis Rock war für jeden Geschmack etwas dabei und ließ die Zuschauer das schlechte Wetter und die Kälte vergessen.
Die Zwischenmoderationen übernahm Marco Angelini auf gewohnt witzig-charmante Art selbst und passte dabei selbst die Songtexte teilweise dem Wetter an. Insbesondere die inzwischen legendären Interpretationen von Falcos „Der Kommissar“, „Use Somebody“ von Kings of Leon und vor allem „These Streets“ von Paolo Nutini wurden begeistert aufgenommen. Und „Dr. Sexylini“ machte seinem Spitznamen alle Ehre: Zu „Fly away“ von Lenny Kravitz und „Sex on Fire“ von Kings of Leon ließ er seine Hüften kreisen und löste damit den unvermeidlichen Kreischalarm aus, der bei seinen Auftritten zum normalen Geräuschpegel gehört.
An der Begeisterung der Fans konnte auch Petrus‘ nachhaltiges Bemühen, die Location in einen Swimmingpool zu verwandeln, nichts ändern – keiner der Zuschauer hatte am Ende des Konzertes noch einen trockenen Faden am Leib, aber niemand schien das wirklich zu bemerken. Und obwohl sich der Platz inzwischen in ein einziges Matschfeld verwandelt hatte und der Schlamm den Zuschauern aus den Schuhen quoll, ließen sie Black Balloon erst nach mehreren Zugaben von der Bühne.
Die Stimmen der Fans nach dem Konzert reichten von „hammergeil“ über „einfach der Wahnsinn“ bis zu „warum ist das jetzt schon zu Ende“ – aber vielen schien jetzt erst aufzufallen, dass man auf dem Platz, wo sie eben noch standen, für die nächsten Monate bestenfalls noch Reis anbauen konnte …